Das Schloss Ahrenthal, früher Ahrendahl genannt, ist ein Wasserschloss im Harbachtal zwischen Sinzig und dessen Stadtteil Franken in Rheinland-Pfalz. Sein Name geht auf den Aar (=Adler), das Wappentier seines Erbauers, den Reichsministerialen Rolman I. von Sinzig zu Ahrendahl (auch Roilman vom Turne zu Sinzig genannt), zurück. In preußischer Zeit war es ein landtagsfähiges Rittergut. Heute dient die Anlage als Seminarzentrum und kann nur von außen besichtigt werden.
Die Schlossanlage besteht aus einer Vorburg in Form eines Hufeisens, das nach Süden hin geöffnet ist, und einem historistischen Herrenhaus. Umgeben sind die Gebäude von einem Schlosspark im Stil eines englischen Landschaftsgartens, der durch Umgestaltung aus einem barocken französischen Garten hervorging. An drei seiner vier Ecken stehen kleine Eckpavillons mit quadratischen Grundriss und glockenförmigem Dach.
Die Vorburg stammt im Kern noch aus dem 18. Jahrhundert, wurde jedoch in den 1920er Jahren verändert. Sie ist an drei Seiten von verlandeten Wassergräben umgeben, die das einzige sichtbare Relikt der mittelalterlichen Vorgängeranlage sind. Die eingeschossigen Flügel der Vorburg besitzen hohe, schiefergedeckte Mansarddächer. Die Fenster- und Türgewände aus rotem Sandstein heben sich gut vom verputzten und weiß getünchten Mauerwerk ab. Im nördlich gelegenen, zentralen Mittelflügel dessen Ecken von zweigeschossigen Viereckstürmen markiert werden, findet sich das große, aufwändig gestaltete Rundbogenportal in einem dreiachsigen Mittelrisalit mit bekrönendem Dreiecksgiebel. Der Risalit wird durch Lisenen vertikal gegliedert, während Gesimse für eine horizontale Gliederung sorgen. Das Gesims über dem Portal trägt einen steinernen Wappenstein.
Das zweigeschossige Herrenhaus im Stil der Neorenaissance steht auf einer etwa 36×40 Meter[9] messenden Schlossinsel, die von einem bis zu 15 Meter[9] breiten Wassergraben umgeben ist. Über diesen führt eine zweibogige Steinbrücke zum rundbogigen Portal an der Nordseite, deren Fassade durch Fenster in sechs Achsen unterteilt ist. Der Eingang liegt in den mittleren beiden Achsen des Hauses und ist von zwei Säulen Flankiert. Darüber finden sich – in Stein gemeißelt – die Initialen des Erbauers Wilhelm von Spee sowie die Jahreszahl 1890. Im Dachgeschoss sind die beiden mittleren Fensterachsen durch einen kleinen Giebelaufbau nochmals besonders betont. Die zwei Stockwerke des Gebäudes erheben sich auf einem hohen Sockelgeschoss und sind von einem Mansarddach abgeschlossen. Durch profilierte Gesimse sind die einzelnen Etagen von außen gut auszumachen. Die Mauern aus Sandstein sind hell verputzt und besitzen rote Eckquaderungen. Dieses Rot wiederholt sich in den Fenster- und Türgewänden aus Haustein. An der Nordseite stehen zwei dreigeschossige Ecktürme, an die sich nach Süden entlang der Schmalseiten des Mittelbaus zwei weitere Bauten anschließen. An der Südwest-Ecke des Herrenhauses steht ein polygonaler Turm mit einer Haube in gleicher Form wie der Turmgrundriss. Der Bau an der östlichen Seite ist die Schlosskapelle im Stil der Neoromanik mit einem hohen, schmalen Dachreiter mit Glocke. Ihre Apsis an der Südost-Ecke des Gebäudes ist gewissermaßen das Pendant zum polygonalen Turm an der Südwest-Ecke. Dazwischen befindet sich eine überdachte Terrasse, die an der Südseite mit einer niedrigen Mauer zum Wassergraben hin abgeschlossen ist. Eine Brücke führt von dort in den Garten.