Mittelalterliches Ahrweiler
Hauptanziehungspunkt von Ahrweiler ist die vollständig geschlossene Stadtbefestigung. Die Stadtmauer zieht sich kreisförmig um die Stadt und besitzt vier Stadttore. Idyllisch sind die vielen Fachwerkhäuser am Markt, in der Niederhut- und Ahrhutstraße der autofreien Altstadt. Hier wird Tradition gepflegt und Geschichte geatmet. Die älteste gotische Hallenkirche des Rheinlandes von 1269 nennt man St. Laurentius. Die Stadtwache gegenüber stammt aus der ausgehenden Barockzeit. Besucher finden sich sehr zahlreich zu den berühmten Weinmärkten im Mai und September ein. Rotwein ist in aller Munde und wurde traditionell gewärmt getrunken. Das ist Geschichte, aber keine Mär.
Der Regierungsbunker
Kalter Krieg zum Anfassen
Tief versteckt unter den Weinbergen des Ahrtals zwischen Ahrweiler und Dernau liegt das ehemals geheimste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – der Regierungsbunker.
Eingebaut in zwei ehemalige Eisenbahntunnel erfolgte unter der Federführung des Bundesinnenministeriums zwischen 1962 und 1971 der Ausbau zum Regierungsbunker. Die Planungen reichen bis in das Jahr 1950 zurück: der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer gab am 19. Januar 1962 den Startschuss zur Realisierung. Der „Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes in Krise und Krieg“ entstand. Bis zu 110 m unter Wald und Weinbergen wurde eine gigantische Stadt im Berg errichtet, mit fast 20 Kilometern Größe, neben der Berliner Mauer das größte Bauwerk aus der Zeit des Kalten Krieges. 3000 Regierungsmitglieder hätten im Ernstfall 30 Tage die Regierung aufrechterhalten können.
Nach der Aufgabe des Regierungsbunkers 1997 wurde die Anlage entkernt, lediglich ein Teilstück wurde als „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ unter der Trägerschaft des gemeinnützigen Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“e.V. im Originalzustand erhalten und gibt seit 2008 seine ehemals streng geheime Geschichte preis, die Teil der weltweiten gegenseitigen Abschreckung der Atommächte in Ost und West war.
Eingangsbereich
Kommandozentrale
Schlafraum Bundespräsident
Römervilla
’Öme im Ah-tal. So hätte die Erwähnung des Ahrtals im Asterixheft lauten können, wenn die Piraten mit dem Schiff die Ahr verirrt runtergetrieben wären. An welcher Stelle wären dann Asterix und sein Kollege aufgetaucht? Die Römervilla. Eine Stätte, die die Fantasie anregt solche Gedanken auszuspinnen, findet sich im Ahrtal. Die größte Villa nördlich der Alpen ist das sensationelle Fundstück. Am Fuß des Silberberges wurde sie vor langer Zeit begraben, um wie so oft bei Straßenbauarbeiten entdeckt zu werden. Die ganze Breite architektonischen Bauens zeigt sich. Das Material der selbstgebrannten Ziegel, Wandmalerei, eine Küche und komplett erhaltene Hypokausten, so nennt sich die Fussbodenheizung. Unzählige Alltagsgegenstände von antikem Fensterglas, Tafelgeschirr, Haarnadeln sogar eine Theatermaske wurden gefunden. Der Gang durch die Relikte gibt einen sehr detaillierten Einblick in das provinzialrömische Leben vor fast 2.000 Jahren.
Sehr zu empfehlen sind die Führungen durch die geschulten Gästeführer. Gruppen können jederzeit nach Rücksprache buchen. Individualbesucher haben die Möglichkeit an den Turnusführungen mittwochs um 15 Uhr, samstags um 14 Uhr und sonntags um 14.30 Uhr teilzunehmen.