Pünktlich zum Jahresstart kann das LVR-Freilichtmuseum Kommern mit einer kleinen ökologischen Sensation aufwarten. Seit geraumer Zeit hängen Nachtsichtkameras in entlegenen Bereichen des Freilichtmuseums und dokumentieren, welche wilden Bewohner sich dort „tummeln“. Die Idee stammt von Vanessa Sterner, der wissenschaftlichen Volontärin. Nachdem bereits junge Füchse, Rehe oder gar ein Dachs Ihren Auftritt im Rampenlicht der versteckten Kamera hatten, glückten nun die Aufnahmen einer ganz besonderen Einwohnerin unseres Museumswaldes:
Einer Wildkatze.
Vanessa Sterner: „In den Aufnahmen sind ganz deutlich die Merkmale erkennbar, die eine Wildkatze von einer Hauskatze unterscheiden, nämlich die wuchtige, untersetzt wirkende Statur, das breite Gesicht, die verwaschen wirkende Fellzeichnung am Körper und vor allem der buschige Schwanz mit den charakteristischen, schwarzen Streifen.“ Ganz sicher bestimmen und wissenschaftlich nachweisen ließe sich die Wildkatze jedoch nur mit einer genetischen Analyse, etwa anhand einer Fellprobe.
Das Vorkommen dieser als extrem scheu geltenden Wildtierart belegt, wie naturnah das Museumsgelände tatsächlich ist: Wildkatzen reagieren äußerst empfindlich auf Störungen durch den Menschen. Der Museumswald wird in weiten Teilen seit vielen Jahren kaum oder gar nicht mehr bewirtschaftet, womit auch seltenen und scheuen Wildtieren wie der Wildkatze hier bei uns ein Lebensraum geboten ist. Inwieweit es sich bei der gefilmten Wildkatze um einen festen Bewohner oder nur um ein durch streifendes Tier handelt, ist nicht zu sagen. Sie ist bei uns auf jeden Fall herzlich willkommen, sollte sie sich zum Bleiben entscheiden.