- REGION LAACHER SEE -

Tuff, Tuff, Tuff

Tuff, Tuff, Tuff

es geht um Schiefer

und wenns knallt wirds Basalt

Vulkanisches Erbe rund um den Laacher See lädt zum Erkunden ein

Das bedeutendste Ereignis der Region,  der  Ausbruch des Laacher See Vulkans vor rund 13.000 Jahren, machte die Osteifel zum jüngsten Vulkangebiet Deutschlands. Die Bedeutung dieses Erbes spiegelt sich noch heute in zahlreichen Gebieten wieder.

Wissenschaftliches Erbe

Seit mehr als 200 Jahren haben sich gelehrte Rheinreisende mit den Vulkanen des Gebiets beschäftigt (u.a. Humboldt). Die wissenschaftliche Betrachtung des Laacher Sees hat schon zu Zeiten Goethes eine bedeutende Rolle gespielt. Noch heute sprudeln an einigen Stellen im See Kohlensäurebläschen an die Wasseroberfläche und zeugen von einem „aktiven“ Vulkanismus. Somit prägte und prägt der junge Vulkanismus des Laacher See Ausbruchs sowohl die Landschaft als auch das wissenschaftliche Denken und das wirtschaftliche Handeln in der Region und darüber hinaus.


Foto: Dominik Ketz

Foto: Dominik Ketz

 „Geologischer Schaukasten“

Die durch den Materialauswurf im Zuge der vulkanischen Aktivitäten bedingten Trassvorkommen im unteren Brohltal stellen eine weitere Besonderheit der Region dar. Hier lässt sich die wildromantische Wolfsschlucht erkunden, in welcher ein Bachlauf den Aschestrom aus dem Laacher-See-Vulkan durchschnitt. Auch die sich unter dem Trassstrom befindenden Unter-Devon-Gesteine sind an einigen Stellen der Talsohle sichtbar.

In einen vom Bimsvulkan Wehr herstammenden Lavastrom wurde im Zweiten Weltkrieg in Niederzissen ein Luftschutzbunker angelegt, der zu festen Terminen im Jahresverlauf besichtigt werden kann (2016: 23. April und 3. September, jeweils 14.00 und 15.00 Uhr; Gruppen zudem auf Anfrage).


Foto: Dominik Ketz

Foto: Dominik Ketz

Foto: Karl-Peter Kappest

Foto: Karl-Peter Kappest

„Geologisches Wirtschaftswunder“

Die Landschaft des oberen Brohltals ist durch Tuffstein geprägt. Da der Weiberner Tuff besonders fein ist, eignet er sich hervorragend für filigrane Steinmetzarbeiten. Das erkannten schon die Römer, die den Tuff als Handelsgut nutzten. Seit dem frühen Mittelalter wurde hier das „geologische Erbe“ für wirtschaftliche Aktivitäten genutzt. Eingeleitet wurde die Nachfrage nach Weiberner Tuff durch die Verwendung insbesondere im Bereich der Giebeldreiecke des Aachener Dom. Der Transport auf dem Schiffsweg über den Rhein hatte zur Folge, dass in vielen romanischen Kirchen entlang des Rheins das Material aus Weibern verbaut wurde, u.a. beim Bau des Kölner Doms und Dom zu Bremen. Die Bedeutung des Tuffs als Baumaterial und somit der Aufschwung der Steinindustrie setzte sich in der Gotik fort.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Steinindustrie zu einem boomenden Wirtschaftszweig. Nicht mehr nur beim Bau von sakralen Gebäuden, sondern auch für Profanbauten wurde nun der Tuffstein verwendet: Börsen, Warenhäuser, Hotels, Verwaltungsgebäude, Theater und Patrizierhäuser wurden mit Weiberner Tuff errichtet und/oder verziert. Während der Industrialisierung stieg die Zahl der Bevölkerung somit auch der Wohnraumbedarf an. In den Weiberner Steinbrüchen und in der Weiterverarbeitung arbeiteten mehrere hundert Handwerker. Durch günstigere Verkehrsbedingungen (Eisenbahn, Schifffahrt) vergrößerte sich der Absatzmarkt des Tuffsteins (hauptsächlich im Rheinland und in Westfalen). Nach dem Aufschwung anderer Baumaterialien ab Mitte des 20. Jahrhunderts sank die Zahl der Unternehmen und damit die der Arbeitsplätze auf derzeit lediglich ein Unternehmen. Das Ortsbild von Weibern ist aber bis heute von den vielen Tuffsteinhäusern und den Steinbrüchen am Ortsrand geprägt.

 

Weitere Infos:

www.ferienregion-laacher-see.de
www.vulkanpark.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert