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Spiritualität im Kloster und die Benediktinische Gastfreundschaft

Exerzitien, der Name klingt für viele noch immer etwas holprig, sind Tage, an denen man zur Ruhe kommt, innere Einkehr hält, eine Pilgerreise zu sich selbst macht.
In den letzten Jahren ist es wieder ziemlich angesagt, Zeit in einem Kloster zu verbringen, um ‚runter’ zu kommen. Kein Wunder, angesichts der Anforderungen, denen wir in unserem alltäglichen Leben begegnen. Ob Familie, Beruf oder Freizeit; unsere Ziele sind häufig ungesund hochgesteckt oder wir befinden uns in einer Spirale aus Druck und Erwartung, in der wir uns manchmal gefangen fühlen.

Naturvölker kennen diese Art von Stress nicht und auch wir sehnen uns oft nach Gelassenheit, innerer Ruhe und Klarheit.
Deshalb kommen manche an diesem Punkt nach Maria Laach, um ihre Mitte wieder zu finden, die sie in eben angesprochener Lebenshektik verloren haben.
Kennzeichnend dafür ist, dass viele einem Berg von Aufgaben, Plänen und To-Dos ständig hinterher laufen, mit einem permanent schlechten Gewissen und kaum noch Pausen, geschweige denn Stille finden, die es hier reichlich gibt.

Schon Mark Aurel († 17. März 180) schrieb in seinem Buch, Wege zu sich selbst: „Wenn du von äußeren Umständen gezwungen wirst, (…) aus dem Gleichgewicht zu geraten, dann (…) lass dich nicht mehr als unbedingt nötig aus dem Rhythmus bringen. Denn du wirst besser über innere Ausgeglichenheit verfügen, wenn du immer wieder zu ihr zurückkommst“.
Benedikt von Nursia, Gründer des Ordens, der in Maria Laach heimisch ist, hat die Gastfreundschaft seinen Brüdern ins Stammbuch geschrieben. „Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus“.

Und die heutigen Fremden, die die Gastfreundschaft der Benediktiner in Maria Laach in Anspruch nehmen, kommen aus den unterschiedlichsten Gründen. Maria Laach bietet hier eine Oase der Ruhe. Hier findet jeder sein persönliches Refugium. Die klösterliche Abgeschiedenheit ermöglicht es, das eigene Lebenstempo zu entschleunigen und der Seele die Zeit zu lassen zu sich zurückzufinden. Im Umfeld der Mönche wird den Einkehrenden schnell bewusst, dass Äußerliches und Oberflächliches schnell an Bedeutung verlieren.

Zur Ruhe kommen – Gott entdecken! Der gleichmäßige Tagesrhythmus, der Wechsel von Gottesdiensten und Mahlzeiten, die persönliche Zurückgezogenheit und der freundliche Kontakt zu den Mönchen wird von den Gästen als wohltuend und heilsam erlebt. Solche Besinnungstage stärken die Verbindung nach oben und können Kraftquell sein, wieder den eigenen Weg zu beschreiten, dem Äußerlichen und dem Oberflächlichen besser entgegenzustehen. Maria Laach, dieser Urlaub führt uns zu unserem Innersten. Und das in einer fantastisch-ursprünglichen Natur. Da passt alles zusammen und man kann hier doch sein kleines Wunder erleben.

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